Romuald Etter

21. März bis 9. Mai 2015
Einführung: Patrick Bussmann

DREI  RÄUME betitelt Romuald Etter seine Präsentation mit Arbeiten, die in den letzten zwei Jahren in seinem neuen, grossen Atelier in Hochdorf entstanden sind. Drei Räume, die thematisch und formal Werkgruppen zusammenfassen, die jeweils metaphorisch und formal seine Auseinandersetzung mit der zeitgenössischen Malerei zeigen, gleichzeitig aber ebenso Bezug zu kunsthistorischen Mythologien wie auch zu einschneidenden persönlichen Erlebnissen nehmen.

Romuald Etter arbeitet hauptsächlich auf Glas. Oft integriert er fotografische Sujets in die Malerei, die er hinter oder vor die Malerei, auf die Vorder- oder Rückseite der Malerei im Siebdruckverfahren anbringt und überarbeitet. Indem er sowohl Rück- als auch Vorderseite der Gläser bearbeitet und sie durchwebt, thematisiert er gleichzeitig den Bildträger als mitentscheidendes Elemet in seiner Bildaussage.

Patrick Bussmann: „Die grossformatige (194 x 396 cm, mehrteilig) und gleichzeitig monumentalste Arbeit in der Ausstellung „se jouer de, 2014“ - übersetzt „sich austricksen“ - impliziert die künstlerische Schaffensweise von Romuald Etter per se: Die Strategie einer Materialhandhabung, in diesem spezifischen Fall Glas, hat der Künstler über Jahre hinweg ausgelotet. Die Herangehensweise zum Bildinhalt manifestiert sich ebenso formalästhetisch sowie in der Bildlegende. Die Dualität von Vorne und Hinten, die durch die Transparenz von Glas gegeben ist, wird  für den Betrachter interessant und überrascht ihn. So gelingt es Romuald Etter durch einen Siebdruck auf der Vorderseite, der werkfüllend aber farblich dezent zwei Turmglocken in verzerrter Form abbildet und die Kraft  des schwingenden Tons zeigt, die Gestik des Farbauftrages und die Rhythmisierung der Arbeit, die durch aufsteigende Grössen der Gläser gestaltet ist, in Einklang zu bringen.“